- Der große Landmaschinenhersteller Heinrich Lanz Mannheim hat nach dem Krieg denkbar schlechte Startverhältnisse. Die Anlagen sind größtenteils zerstört, die Modelle mit dem liegenden Einzylindern nicht die modernsten und die Absatzmärkte aufgrund der Zonenaufteilung geschrumpft. In dieser Phase wurde vom Hauptaktionär angestrebt das Unternehmen bzw. die Anteile zu verkaufen. John Deere war zu diesem Zeitpunkt auf Expansionskurs und übernahm 1956 das Zepter in Mannheim. Bis dato wurden dort die mittlerweile zum Halb- bzw. Volldiesel weiterentwickelten Bulldogs produziert. In einem Projekt was geschichtlich nicht zu unterschätzen ist wurden bis 1960 neue Typen entwickelt und in Europa unter dem Slogan "Schlepper mit Zukunft" vorgestellt. Diese Typen, der T300 + 500 deckten den Hauptabsatzmarkt mit 28 und 36 PS ab. Später wurden noch der T700 mit 48PS und der T100 mit 18PS nachgeschoben. Im oberen Bereich über 50PS wurden bis 1962 weiter die Lanz Diesel D5006/16 und D6006/16 mit 55 bzw 60PS angeboten. Da in diesem schmalen Segment keine Neuentwicklung Sinn machte wurde hier ab 1963 der Ami 3010 eingeführt mit 65 PS und lt. Produktionzahlen als Lanz Special 139 Stk offiziell nach Mannheim exportiert.(Quelle Ch.Peterson jr. & Rod Beemer in John Deere New Generation Tractors)
Hier im Bild ein Lanz 6006 der letzten Ausführung. Etwas verbeult und verblichen, aber schön original mit "John Deere Lanz" Schriftzug und den Blechemblem an der Nase
Deckblatt des ersten Prospektes des 3010. Gut zu erkennen die geänderte Beleuchtungsanlage und der Handbremshebel, die sich so nur in der "deutschen" Ausführung finden.
